Optionsscheine
Umsatzstärkste Optionsscheine in Deutschland
Was sind Optionsscheine?
Optionsscheine sind Finanzprodukte, die Ihnen als Privatanleger die Möglichkeit geben, von Kursbewegungen eines bestimmten Basiswertes (wie Aktien, Indizes oder Rohstoffe) zu profitieren, ohne diesen direkt zu besitzen. Sie funktionieren ähnlich wie eine Wette auf die zukünftige Entwicklung des Basiswertes.
Es gibt zwei Hauptarten von Optionsscheinen:
- Call-Optionsscheine: Diese setzen darauf, dass der Kurs des Basiswertes steigt. Sie gewinnen an Wert, wenn der Preis des Basiswertes über einen festgelegten Preis (den „Ausübungspreis“) steigt.
- Put-Optionsscheine: Diese setzen darauf, dass der Kurs des Basiswertes fällt. Sie gewinnen an Wert, wenn der Preis unter den Ausübungspreis fällt.
Ein Optionsschein hat immer eine begrenzte Laufzeit. Am Ende dieser Laufzeit wird überprüft, ob der Basiswert über oder unter dem Ausübungspreis liegt, und der Optionsschein wird entweder ausgezahlt oder verfällt wertlos.
Vorteile:
- Hebelwirkung: Sie können mit wenig Kapital große Gewinne erzielen, da der Wert des Optionsscheins oft stärker schwankt als der Basiswert selbst.
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Sie können sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren.
Risiken:
- Komplexität: Optionsscheine sind komplexe Produkte und für Einsteiger nicht immer leicht zu verstehen.
- Totalverlust möglich: Wenn der Kurs des Basiswertes nicht in die richtige Richtung geht, kann der Optionsschein wertlos verfallen.
Für Privatanleger, die sich etwas mit der Börse auskennen und bereit sind, höhere Risiken einzugehen, bieten Optionsscheine interessante Chancen. Allerdings sollte man sich immer der Risiken bewusst sein und eventuell eine Beratung in Anspruch nehmen.
Beispiel für einen Call-Optionsschein
Angenommen, Sie sind überzeugt, dass der Aktienkurs von Firma X in den nächsten Monaten steigen wird. Sie kaufen einen Call-Optionsschein, der Ihnen das Recht gibt, die Aktie zu einem festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) von 50 € zu kaufen.
Hier sind die Details des Optionsscheins:
- Aktueller Aktienkurs von Firma X: 50 €
- Ausübungspreis: 50 €
- Preis des Optionsscheins (auch „Prämie“ genannt): 2 €
- Laufzeit: 6 Monate
- Bezugsverhältnis: 1:1 (1 Optionsschein entspricht 1 Aktie)
Szenario 1: Der Aktienkurs steigt
Nach 6 Monaten ist der Kurs von Firma X auf 60 € gestiegen. Sie haben nun das Recht, die Aktie für 50 € zu kaufen, obwohl sie am Markt 60 € wert ist. Ihr Gewinn berechnet sich so:
- Marktwert der Aktie: 60 €
- Ausübungspreis: 50 €
- Differenz: 60 € - 50 € = 10 €
- Abzüglich Prämie (2 €): 10 € - 2 € = 8 € Gewinn pro Optionsschein
Hätten Sie 100 Optionsscheine gekauft, wäre Ihr Gewinn 8 € x 100 = 800 €.
Szenario 2: Der Aktienkurs bleibt unverändert
Wenn der Aktienkurs nach 6 Monaten immer noch bei 50 € liegt, können Sie die Aktie zwar zu 50 € kaufen, aber das bringt Ihnen keinen Gewinn, da der Marktpreis gleich ist. In diesem Fall verlieren Sie die Prämie, die Sie für den Optionsschein gezahlt haben, also 2 € pro Optionsschein. Das ergibt einen Verlust von 200 € bei 100 gekauften Optionsscheinen.
Szenario 3: Der Aktienkurs fällt
Wenn der Aktienkurs unter 50 € fällt, zum Beispiel auf 40 €, macht der Call-Optionsschein keinen Sinn mehr, da Sie die Aktie am Markt günstiger kaufen könnten. In diesem Fall verfällt der Optionsschein wertlos, und Ihr Verlust entspricht der Prämie von 2 € pro Optionsschein. Das bedeutet, Ihr gesamter Einsatz (bei 100 gekauften Scheinen) von 200 € wäre verloren.
Zusammenfassung:
- Wenn der Kurs steigt, können Sie überproportional von den Gewinnen profitieren.
- Wenn der Kurs fällt oder unverändert bleibt, verlieren Sie höchstens den Betrag, den Sie für den Optionsschein bezahlt haben.
Dieses Beispiel zeigt die Hebelwirkung von Optionsscheinen: Mit einem vergleichsweise kleinen Einsatz (in diesem Fall 2 € pro Optionsschein) können Sie überproportional von Kursgewinnen profitieren. Das Risiko besteht darin, dass der Optionsschein wertlos verfällt, wenn sich der Kurs nicht wie erwartet entwickelt.
Beispiel für einen Put-Optionsschein
Angenommen, Sie gehen davon aus, dass der Kurs der Firma Y in den nächsten Monaten sinken wird. Sie kaufen einen Put-Optionsschein, der Ihnen das Recht gibt, die Aktie zu einem festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) zu verkaufen.
Hier sind die Details des Put-Optionsscheins:
- Aktueller Aktienkurs von Firma Y: 50 €
- Ausübungspreis: 50 €
- Preis des Optionsscheins (Prämie): 2 €
- Laufzeit: 6 Monate
- Bezugsverhältnis: 1:1 (1 Optionsschein entspricht 1 Aktie)
Szenario 1: Der Aktienkurs fällt
Nach 6 Monaten ist der Kurs der Aktie von Firma Y auf 40 € gefallen. Sie haben nun das Recht, die Aktie zu einem Preis von 50 € zu verkaufen, obwohl der Marktpreis nur 40 € beträgt. Ihr Gewinn berechnet sich so:
- Ausübungspreis: 50 €
- Marktwert der Aktie: 40 €
- Differenz: 50 € - 40 € = 10 € Gewinn pro Optionsschein
- Abzüglich Prämie (2 €): 10 € - 2 € = 8 € Gewinn pro Optionsschein
Wenn Sie 100 Put-Optionsscheine gekauft haben, beträgt Ihr Gewinn 8 € x 100 = 800 €.
Szenario 2: Der Aktienkurs bleibt unverändert
Wenn der Aktienkurs nach 6 Monaten immer noch bei 50 € liegt, können Sie die Aktie zwar zu 50 € verkaufen, aber das bringt keinen Vorteil, da der Marktpreis ebenfalls 50 € ist. In diesem Fall verlieren Sie lediglich die Prämie, die Sie für den Optionsschein gezahlt haben, also 2 € pro Optionsschein. Das ergibt einen Verlust von 200 € bei 100 gekauften Put-Optionsscheinen.
Szenario 3: Der Aktienkurs steigt
Wenn der Aktienkurs auf 60 € steigt, macht der Put-Optionsschein keinen Sinn mehr, da Sie die Aktie zu einem niedrigeren Preis (50 €) verkaufen müssten, obwohl sie am Markt für 60 € gehandelt wird. Der Put-Optionsschein verfällt in diesem Fall wertlos, und Ihr Verlust entspricht der Prämie von 2 € pro Optionsschein. Das bedeutet, dass Ihr gesamter Einsatz (bei 100 gekauften Scheinen) von 200 € verloren wäre.
Zusammenfassung:
- Bei fallenden Kursen gewinnen Sie, da Sie die Aktie zu einem höheren Preis verkaufen dürfen als der Marktwert.
- Wenn der Kurs steigt oder unverändert bleibt, verlieren Sie nur den Betrag, den Sie für den Put-Optionsschein bezahlt haben.
Dieses Beispiel zeigt, wie Put-Optionsscheine es Ihnen ermöglichen, von fallenden Kursen zu profitieren. Auch hier ist der maximale Verlust auf die Prämie beschränkt, während die Gewinnmöglichkeiten bei stark fallenden Kursen überproportional sein können.